Erzgebirgische Rezepte & erzgebirgische MundART

Der Eine mag es. Der Andere nicht. Es geht um´s Kochen. Und irgendwie auch ein bißchen um den Volkshelden Anton Günther.

Gerade im Urlaub möchte es etwas Leckeres geben. Schnell und einfach soll es gehen. Schließlich sind Ferien. Deftig und süß zugleich ist die sächsisch böhmische Küche.

Das traditionelle Neunerlei aus dem Erzgebirge ist wohl das bekannteste Gericht aus dem Erzgebirge. Aber gerade die weniger schweren Menüs bieten sich für eine leichte Kost im Urlaub an. Ob zu Zweit oder in Familie, stöbern Sie gern durch unsere Appetitanreger aus dem Erzgebirge.


Erdäppl´n

Pellkartoffeln mit Ei und Kräutern

800 g kleine Kartoffeln
8 Eier, 100 g Feldsalat
Schnittlauch, Petersilie
250 g Quark, 100 g Joghurt
1 EL Mayonnaise
1 EL Creme Fraiche
Zitronensaft und Abrieb
Salz und Pfeffer
2 EL Butter, 3 EL Olivenöl

Kartoffeln, das sind die Erdäppel´n gar dämpfen. Eier hart kochen, pellen, halbieren. Salat putzen, trocken schleudern. Petersielie und Schnittlauch waschen und hacken. Den Quark mit Joghurt, Mayonnaise und Creme Fraiche verrühren. Kräuter unterrühren. Abschmecken mit Zitronensaft und Abrieb sowie Salz und Pfeffer. Die Kartoffeln schälen und in heißer Butter schwenken. Zusammen mit den Eiern und etwas Salat anrichten. Den Quark über die Kartoffeln und Eier geben. Für den Salat eine Sauce aus Olivenöl, Zitrone und restlichen Kräutern mixen.



Landhausnudeln

Spaghetti mit wildem Fenchel

500 g Spaghetti
1 Dose geschälte Tomaten
1 kleiner Bund Wilder Fenchel, am besten junge, frische Triebe
1 Zwiebel, Olivenöl, Salz und Pfeffer

Das Fenchelgrün waschen und kleinschneiden. In siedendes Wasser geben, 5 Minuten kochen lassen und abgießen. In einer Pfanne die gewürfelte Zwiebel in etwas Olivenöl anbraten. Die Tomaten in eine Pfanne geben und grob zerkelinern. 1/2 Glas warmes Wasser hinzugeben und 5 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen. Den Fenchel, eine Prise Salz und etwas Pfeffer hinzugeben. Gut vermengen. Spaghetti al dente garen. Mit Fenchelsoße servieren.


Dauerkauer

Röstbrot (Topinka)

Schmeineschmalz, Bratfett oder Öl
4 Scheiben altbackenes Roggenmischbrot (Graubrot)
Salz, 2 Knoblauchzehen

In einer Pfanne etwas Schmalz oder Öl erhitzen und die Brotscheiben von beiden Seiten goldbraun braten. Salzen, mit Knoblauch abreiben, bestreichen oder mit einigen Scheibchen belegen. Oder: Knoblauch mit Schale andrücken, zum Brot in die Pfanne geben. So nimmt das Brot einen nur leichten Knoblauchgeschmack an. Topinka wird zu Tatar gereicht. Lecker ist auch ein Belag mit Rührerei und aufgestreutem, geriebenen Klosterkäse oder mit gebratener Geflügelleber.


erzgebirgische rezepte in der ferienhausküche


erzgebirgische rezepte in der ferienhausküche


Schnitte mit Brot

Prager Schinken gefüllt mit Meerrettichsahne

2-3 EL frischer geriebener Meerrettich
1 TL Zitronensaft
250 ml Schlagsahne
Salz, weißer Pfeffer
8 Scheiben Kochschinken

Meerrettich schälen, fein reiben. Je nach gewünschter Schärfe benötigt man 2 bis 3 EL davon. Zitronensaft unter den Meerrettich rühren. Die Sahne mit einer Prise Salz steif aufschlagen. Meerrettich unterheben. Nachpfeffern. Die Schinkenscheiben, am Besten Original Prager Schinken Pražská šunka mit der Meerrettichsahne bestreichen und aufrollen. Auf einer Platte mit frischem Gemüse anrichten. Dazu Weißbrot reichen.


Salat für´s gute Gewissen

Casanova Salat

150 g Sellerie
6 hart gekochte Eier
30 g Dijon Senf
50 g marinierte Champignons
100 g Mayonnaise, 1 Prise Zucker
Salz, weißer Pfeffer
1 Schale Brunnenkresse

Sellerie in streichholzdünne, etwa 4 bis 5 cm lange Streifen schneiden. In leicht gesalzenem Wasser kurz blanchieren, abkühlen. Die hart gekochten Eier halbieren. Das Eiweis in feine Streifen schneiden. In der Salatschüssel Senf, Mayonnaise und die Prise Zucker vermengen. Eiweiß, Sellerie und Pilze unterheben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit gehacktem Eigeld und Kresse bestreuen. Mit getoastetem Brot servieren.


Ein Topf genügt

Möhreneintopf

etwas gekochtes Rindfleisch
125 g Möhren
Porree oder Frühlingslauch
80-100 g Suppennudeln
1 L Rinderbrühe oder Fonds
Salz, gehackte Petersilie, Eierstich

Das gare Suppenfleisch in feine Streifen schneiden. Die geputzen Möhren sehr fein würfeln. Lauch in Streifen oder Ringe schneiden. Die Nudeln separat kochen. Die Fleischbrühe aufkochen, eventuell noch salzen. Gemüse und Fleisch etwa 1 bis 3 Minuten in der Brühe garen. Nudeln abgießen, abtropfen und zur Brühe geben. Auf Wunsch Eierstich hinzugeben. Kurz durchziehen lassen. Mit Petersilie bestreuen und servieren.


erzgebirgische rezepte in der ferienhausküche


erzgebirgische rezepte in der ferienhausküche


Gebackene Knödel nach Anton Günther

drüm loß mer aah in Arzgbirg über Knödle nischt komme

250 g Magerquark
30 g Rosinen
300 g Kartoffelmasse
50 g Weizengries
1 Prise Salz, 30 g Butter
Mehl, Butterschmalz oder Öl, Zucker, Zimt

Den Quark im Sieb abtropfen lassen. Kartoffelmasse mit Gries, weicher Butter, Quark, Rosinen und Salz gut vermengen. 15 Minuten gehen lassen. Eine Rolle dm 6cm formen, Scheiben abschneiden. Schnittfläche mehlieren und Knödel flach drücken. In der Pfanne von beiden Seiten goldgelb backen. Nach Belieben mit Zucker und Zimt bestreuen. Heidelbeeren, Preiselbeerkompott oder Apfelmus dazu reichen.

 



Erzgebirgische Mundart

Übrigens. Der Tolerhans-Tonl, also der Anton Günther hat 1905 die Hymne "Wu de Walder haamlich rauschen" komponiert. Kennen Sie nicht? Anton Günther ist der! Volksdichter aus dem Erzgebirge. Bis heute in Böhmen und Sachsen gleichermaßen hochverehrt, hat er die erzgebirgische Mundart über seine Liedpostkarten in die Welt geschickt.

Hier der Liedtext zum Mitschunkeln. Ganz ehrlich, es trifft den Kern des Erzgebirges. Fast 120 Jahre später noch.


Wu de Walder haamlich rauschen, wu de Haad su rötlich blüht, mit kan König möcht ich tauschen, weil do drubn mei Haisel stieht.

Of de Barg, do is halt lustig, of de Barg, do is halt schie; do kimmt de Sonn an allererschten, scheint se aah an längsten hi.

’s Wasser is su klar un kiesig, un de Luft weht frisch un raa, drüm sei mer aah su schie gewachsen, net ze gruß un net ze klaa.

Tief in Wald, do wachsen Schwamma, schreit der Kuckuck, springt es Reh. Über tausend Beer un Blümla streicht der Wind drubn of der Höh. ...





´s gehört fei gar net viel derzu, lasst´s Euch schmeckn o´ drham!

Guten Appetit auch Zuhause !

 
 
 
 
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